Bericht aus Pariivka (Dezember 2023)
Liebe Freunde, Freundinnen und UnterstützerInnen,
Ein weiteres halbes Jahr ist vergangen und der Krieg in der Ukraine dauert an. Eure Unterstützung hat es uns ermöglicht, über unsere Milchfarm während dem ganzen Jahr gezielte Hilfen in unserer Region und für betroffene Gebiete zu leisten.
Situation vor Ort (Hans)
Dieses Jahr war ich fünf Mal in Pariivka. So wie auch letztes Jahr. Viele Freunde fragen mich jeweils, wie es dort gehe. Eine kurze Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Wenn ich will, kann ich ein oberflächlich ruhiges Bild darstellen. Will ich aber nicht. Um gerade nicht ein oberflächliches Bild zu vermitteln, habe ich einen Text verfasst darüber, welchen Tragödien die Menschen von Parijvka erleben und wie sie mit dem Krieg umgehen. Sachen, die man nur auf den zweiten Blick erkennt.
Nun habe ich den Text herausgenommen für einen späteren Zeitpunkt. Er passt nicht zur Weihnachtszeit, zu traurig.
Wir sind zuversichtlich, und hoffen einfach jeden Tag, dass Sascha, Katschan, Roman, Bogdan, Sergej und alle anderen Männer am Leben bleiben und zurückkehren können. Und dass wir keinen Käse mehr an die Front schicken müssen!
Unsere Unterstützung vor Ort
Von Januar bis August haben wir wöchentlich unseren eigenen Käse und weitere, in unserer Käserei hergestellten, Milchprodukte an den regionalen Spital in Illintsi geliefert, damit dort die vielen kriegsverletzten Patienten verpflegt werden konnten. Zudem gingen diese auch an die Hilfsorganisation in Winnitsa, welche die Lebensmittel dann mit eigenen Transporten in die kriegsbetroffenen Regionen brachte.
Im August und September hiess es, dass nun weniger gebraucht werde. Wir hatten dies als positives Zeichen gewertet und haben unsere Lieferungen reduziert. Seit Oktober erreichten wir aber wieder in etwa das vorherige Niveau.
Neben der Gratis-Lieferung von Milchprodukten leisten wir finanzielle Unterstützung, indem wir z.B. zwei geflüchtete Familien bei uns im Dorf beherbergen, ihre Kosten für Unterkunft, Strom und Heizung übernehmen oder indem wir gezielte Projekte im Inland unterstützen. Ein Beispiel sind Zuwendungen an eine landwirtschaftliche Organisation, um kriegsbetroffene Landwirtschaftsbetriebe zu unterstützen.
Unser eigener Betrieb im Jahr 2022 auch noch auf Hilfe angewiesen. Dieses Jahr konnten wir den Betrieb aus eigenen Mitteln finanzieren und ganz auf finanzielle Unterstützung vom Hilfskonto verzichten. Wir versuchen dies weiter so zu halten.
Seit Jahresbeginn bis Ende November konnten wir dank eurer Unterstützung Hilfen leisten:
• Käse, Joghurt, Butter, Quark, Sauerrahm, Milch im Wert von CHF 14’305
• Finanzielle Zuwendungen im Wert von CHF 10’814
Nun ist der Winter eingebrochen und wir werden die Hilfe auch über die kalten Monate aufrechterhalten können. Dies dank eurer Unterstützung!
Es ist der Lauf der Dinge, dass sich Prioritäten und Fokus ändern. Trotzdem freut uns selbstverständlich jeder weitere Zuwendung von Euch für die Menschen in der Ukraine. Wir haben immer gute Verwendung!
Darum gerne unsere Koordinaten des Unterstützungskontos von Zoloti Luky:
Bank: Berner Kantonalbank AG, Bundesplatz 8, 3011 Bern
IBAN-Nummer: CH81 0079 0016 5854 6841 2
lautend auf: Graf Thomas & Ryter Hans in 3237 Brüttelen
Wir danken vielmals für eure Unterstützung und wünschen euch schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Wadym, Thomas, Hans